Alternationen in Kopulasätzen:
Suche nach dem ›tertium comparationis‹
Ljudmila Geist
In Kopulasätzen mit Prädikatsnomina im Russischen löst die Wahl des Instrumentals im Gegensatz zum Nominativ
verschiedene interpretative Effekte aus.
Die mit dem Instrumental einhergehenden Interpretationen werden auf einen gemeinsamen Nenner gebracht:
Der Instrumental induziert die Bindung der durch das Prädikatsnomen bezeichneten Eigenschaft an eine spezifische
Diskurssituation, der Nominativ induziert hingegen keine derartige Gebundenheit.
Der Bezug auf eine spezifische Diskurssituation kann als tertium comparationis für den Vergleich mit dem Spanischen dienen,
das durch die Wahl der Kopula estar statt ser denselben Unterschied wie die Kasuswahl am Prädikatsnomen
im Russischen signalisiert.
Vortrag beim 14. JungslavistInnen-Treffen in Stuttgart 2005.